Donnerstag, 29.06.2017

Auf Wiedersehen, Pater Pittruff!

Trotz der etwas wehmütigen Stimmung hatte Pater Hans Pittruff beim Empfang anlässlich seines Abschieds in den Ruhestand die Lacher auf seiner Seite, als er die Ansprachen der Redner verschmitzt mit den Worten kommentierte: „Es stimmt zwar nicht alles, aber man hört’s gern!“ Wer allerdings Pater Pittruff kennt, der weiß, dass all die warmherzigen und anerkennenden Worte über sein Wirken und Wesen durchaus der Wahrheit entsprachen.

Pater Dr. Martin Kleer, der gemeinsam mit Pater Pittruff den Gottesdienst in der Krankenhauskapelle hielt, veranschaulichte an dem Evangelium von der Verklärung des Herrn, was Seelsorge im Krankenhaus bedeutet. „Man begegnet so vielen Menschen“, leitete Kleer seine Ausführungen ein, „wie können da all diese oft schweren, immer individuellen Gespräche gelingen?“ Wie das biblische Geschehen finde die eigentliche Seelsorge nicht auf offener Bühne statt, sondern im geschützten Raum. Dieser Schutz entstehe durch den Rahmen einer kleinen Zahl  Vertrauter (die drei ausgewählten Jünger) und Diskretion (ihr Schweigen über das, was sie beobachtet haben). So könne wie bei der Verklärung alles, was den Betroffenen ängstige und bedrücke, aus dem Irdischen heraus in das Himmlische gerückt werden, ein Licht angezündet werden und ein Vorgeschmack auf das Heil vermittelt werden, das Gott bereite. „Diese Hoffnung unseres Glaubens“, so Kleer, „geht über die psychologische Hilfestellung hinaus.“

Ein besonderer Dank Pater Pittruffs gebührte dem Freien Musical Ensemble. Der Chor war gern der Bitte seines Leiters (gleichzeitig chirurgischer Oberarzt im HJK) Dr. Ingo Budweg  gefolgt und trug durch die musikalische Gestaltung zu der sehr persönlichen und besonderen Atmosphäre im Gottesdienst bei. 

Geschäftsführer Leopold Lauenstein ergriff beim anschließenden Empfang die Gelegenheit, den Blick von den eher belastenden Alltagssituationen eines Seelsorgers im Krankenhaus auch auf die erfreulichen zu lenken. Er selbst und seine Frau seien mit den Töchtern eigens von daheim noch einmal ins Herz-Jesu-Krankenhaus gekommen, um an der Neugeborensegnung teilzunehmen. Grüße von dem mittlerweile etwas größerem Nachwuchs inklusive.

Sr. Josefia Schulte, msc, würdigte als Gesellschaftergeschäftsführerin Pittruffs unermüdlichen Einsatz und dankte dafür, dass er das Seelsorgekonzept für das Krankenhaus nicht nur mit entwickelt, sondern auch wirklich gelebt habe. Stellvertretend für die Ärzte- und Mitarbeiterschaft steuerte Dr. Wolfgang Clasen bezüglich der 25 Jahre währenden Arbeit Pater Pittruffs im Herz-Jesu-Krankenhaus  eher heitere Anekdoten bei und unterhielt die zahlreich erschienenen Gäste mit respektvoll-amüsanten Charakterstudien des Neu-Ruheständlers.

Ganz wie man ihn kennt, machte Pater Pittruff in seinem Schlusswort die Idee von einem Ruhestand zunichte, indem er gleich seinen neuen Wirkungsbereich in der Gemeinde St. Clemens offenbarte. Die Zuhörer nahmen es schmunzelnd zur Kenntnis und waren genau in der richtigen Stimmung, die Abschiedsveranstaltung in ansprechend dekoriertem Ambiente und mit kulinarischem Angebot heiter ausklingen zu lassen.