Koronare Herzkrankheit
Die koronare Herzkrankheit (abgekürzt: KHK) gehört zu den häufigsten Herzerkrankungen. Ursache sind Verkalkungen und Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, dadurch wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Energie versorgt. Die KHK äußert sich in heftigen Brustschmerzen, Luftnot und Herzrhythmusstörungen und kann bis zu einem Herzinfarkt führen. Risikofaktoren sind neben einer familiären Veranlagung Rauchen, Diabetes, Übergewicht, Stress und erhöhten Blutfettwerten vor allem Bluthochdruck.
Diagnostik
Zur Diagnostik einer KHK gehören neben einer Blutuntersuchung im Labor, die auf eine verminderte Durchblutung des Herzmuskels hinweisen, vor allem folgende Verfahren:
- EKG und Belastungs-EKG geben ersten Aufschluss über Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sowie über einen möglicherweise abgelaufenen Herzinfarkt.
- Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) lassen sich die Herzkammern gut beurteilen und Bewegungsstörungen der Herzwand aufdecken. Mit Hilfe der Stress-Echokardiographie können wir feststellen, ob die Herzwände unter Belastung nicht normal arbeiten – ein Hinweis auf Engstellen (Stenosen) in den Herzkranzgefäßen.
- Eine Computertomographie des Herzens (Kardio-CT) macht sichtbar, ob die Koronararterien frei oder durch Ablagerungen verengt sind. Selbst kleinste Engstellen an den Innenwänden der Gefäße können wir dank der Kardio-CT entdecken. Das Herz-Jesu-Krankenhaus verfügt über ein hochleistungsfähiges CT-Gerät. Das Herz wird in brillanter 3-D-Bildqualität erfasst. Zugleich reduziert die innovative Technik die Strahlenbelastung für die Patienten deutlich: Weil das Gerät so schnell wie ein Wimpernschlag um die Organe rotiert und zugleich über einen Hochleistungsrechner verfügt, verringert sich die Strahlenbelastung gegenüber älteren Modellen um 75 bis 80 Prozent.
- Die Magnetresonanztomographie des Herzens (Kardio-MRT), die ohne Strahlenbelastung auskommt, deckt – vor allem unter Belastung – Durchblutungsstörungen und Engstellen des Herzmuskels auf. Nicht zuletzt lassen sich auf den Schnittbildern der MRT eine Herzmuskelentzündung oder die Folgen eines Herzinfarkts erkennen. Das Herz-Jesu-Krankenhaus verfügt über ein modernes Kardio-MRT-Gerät.
- Mit Hilfe der Pulswellenanalyse können wir Aussagen über den Zustand der Gefäße treffen; sie ist daher ein zusätzliches und interessantes Instrument, um die Steifigkeit der Gefäße, um damit das tatsächliche Gefäßalter zu errechnen. Außerdem erhält man durch diese Untersuchung Hinweise darauf, ob der hohe Druck des Blutes bereits zu Kalkablagerungen in den Gefäßen geführt hat.
Häufig wird zu diagnostischen Zwecken eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Dieser invasive Eingriff ist jedoch in bis zu zwei Drittel aller Fälle überflüssig, weil die Diagnostik durch die Summe der konventionellen Verfahren meistens völlig ausreicht. Sowohl die Kardio-MRT als auch die Kardio-CT führen wir in Zusammenarbeit mit der Radiologie unseres Hauses durch.
Brustschmerzen muss jedoch nicht immer eine Koronare Herzerkrankung zugrunde liegen; sehr oft sind Beschwerden des Bewegungsapparates oder Magen-Darm-Erkrankungen (z.B. Entzündung der Speiseröhre) die Ursache. Daher arbeiten wir Hand in Hand mit den entsprechenden Fachabteilungen Gastroenterologie sowie Unfallchirurgie zusammen, so dass eine komplette Abklärung in jedem Fall gewährleistet ist.
Therapie
Wesentliches Ziel der Behandlung ist die Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Herzens. Das können wir durch verschiedene Verfahren und Medikamente erreichen. Manchmal sind die Gefäße so verengt oder verstopft, dass ein invasiver Eingriff (so genannte Herzkatheteruntersuchung) erforderlich wird. Im Herzkatheterlabor werden dann die Gefäße wieder aufgedehnt und durch eine Gefäßstütze (Stent) offen gehalten. Sind gleich mehrere Gefäße von kritischen Engstellen betroffen, wird man einigen Patienten auch eher zu einer Bypassoperation raten. Bei beiden Eingriffen, die wir nicht in unserem Hause durchführen, besteht eine enge Kooperation mit Partnerkliniken. Nach der Akuttherapie behandeln wir dann diese Patienten in unserem Hause weiter.
In allen Fällen muss man die KHK auch medikamentös behandeln, z.B. mit Präparaten, die die Blutgerinnung hemmen, den Blutdruck senken, das Herz schützen sowie die Cholesterinwerte verbessern. Dadurch lässt sich in vielen Fällen das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität entscheidend verbessern. Für den Therapieerfolg kommt es aber vor allem darauf an, Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mit zu behandeln. Wir empfehlen unseren Patienten in der Regel auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten und beraten sie entsprechend, weil Rauchen, Übergewicht, zu wenig Bewegung sowie eine ungesunde Ernährung (zu viel Fett, wenig Obst und Gemüse) das Fortschreiten der Erkrankung wesentlich begünstigt.