Donnerstag, 12.10.2017

Benefizabend mit Bea Nyga

Es war nicht irgendeine Veranstaltung, ließ Chefarzt Dr. Wolfgang Clasen am Benefizabend mit Bea Nyga eine Rückblende auf die Vergangenheit der Palliativstation zu. Vor zehn Jahren wurde sie im Herz-Jesu-Krankenhaus eingerichtet, zu dem Pater Hans Pitruff die ersten Impulse gab. Nun brachte die Sängern und Musikerin mit Hiltruper Wurzeln der Station und den Besuchern des Konzertes ein Jubiläumsgeschenk.

Vor dem Hintergrund der Diskussion, wie mit Schwerkranken umzugehen sei, kann nur die Lösung sein, etwas zu tun für die Menschen. „Die Frage ist, was kann man tun, wenn man nichts mehr tun kann“, so Dr. Wolfgang Clasen, der ein volles Haus im Vortragssaal der Missionsschwestern begrüßen konnte. 

Das Konzert bot nun die Gelegenheit, sich selbst zu besuchen, innezuhalten, sich weiter zu entwickeln. Aber auch die Gelegenheit, sich über die künftigen Umbau und Erweiterung der Palliativstation kundig zu machen und mit deren Team während der Konzertpause ins Gespräch zu kommen. 

Textlich und musikalisch abgestimmt hatte Bea Nyga mit ihren Brüdern Sebastian und Peter Frank ihr Benefizkonzert, das sie zugunsten der Palliativstation gab. Viele Lieder stammten von ihrer neuesten CD „Sei meine Reise und mein Ziel“, eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Leben und Sterben. Mit ihren 57 Jahren und dem Leben mit Multipler Sklerose ahnt sie etwas von der Bachschen Kantate „Ich habe genug“ und von dem Mahler'schen Lied „Ich bin der Welt abhanden gekommen.“ 

Wie wird der Tod kommen, wie werden die letzten Sekunden vor dem Tod sein? Welche Augenblicke kommen mir in den Sinn, wenn ich sterbe? Was kommt danach? Und dennoch hat sie die Freude am Leben nicht verloren. „Es gibt noch so vieles, was ich erleben möchte“, sagte sie vorbildhaft für die Besucher, die sich mit ihrem eigenen Leben und Sterben auseinander setzen müssen.

So startete sie das Konzert folgerichtig mit „Gracias a la Vida“, für ein Leben, das nur einen Gaststatus auf Erden hat. Gefühlvoll zog sie das Publikum mit ein, indem sie es aufforderte, öfter einen Refrain mitzusingen,  „das ist genug für ein Leben.“ Um dann ein gemeinsames „Lass es zu“ folgen zu lassen. „Noch drei Abende, dann sind wir ein toller Chor“, ließ Bea Nyga eine eher lockere Stimmung aufkommen.

Das Herz-Jesu-Krankenhaus und sein Förderverein waren freudig überrascht von der Spendensumme für die neue Palliativtation, welche durhc die großzügigen Gäste zusammenkam. Allen einen herzlichen Dank!