Neurologisch-/neurochirurgische Frührehabilitationsbehandlung
Auf unserer im Jahr 2025 eingerichteten neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitationsstation behandeln wir vorrangig Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer akuten neurologischen Erkrankung oder einer akuten neurologischen Begleiterkrankung einer anderweitigen schweren Erkrankung auf erhebliche pflegerische Hilfe angewiesen sind und ärztliche sowie pflegerische Überwachung und Behandlung benötigen.
Ziel der Frührehabilitation ist eine frühzeitige Unterstützung bei der Wiederherstellung von Alltagsfähigkeiten, was durch hochfrequente Therapien und intensive pflegerische und ärztliche Begleitung erreicht werden soll. Die therapeutischen Maßnahmen werden engmaschig im interdisziplinären Behandlungsteam abgestimmt und an die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie deren Belastbarkeit und Fortschritte im Rahmen von täglichen Visiten und Therapien sowie wöchentlichen multidisziplinären Teambesprechungen angepasst.
Grundvoraussetzung für eine solche Frührehabilitationsbehandlung ist ein stabiler klinischer Zustand, das bedeutet, dass keine unmittelbaren operativen Eingriffe oder krisenhaften Verschlechterungen zu erwarten sind.
Therapeutisches Team
Mitglieder des therapeutischen Teams sind neben Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie/physikalische Therapie, Neuropsychologie und speziell für aktivierende-therapeutische Pflege geschultem Pflegepersonal Neurologinnen und Neurologen aus der Klinik für Neurologie, die sich jeweils für die Betreuung der in Frage kommenden Krankheitsbilder der Frührehabilitations-Patientinnen und -Patienten fortgebildet haben. Die ärztliche Behandlungsleitung liegt in Händen von in der Akut- und Rehabilitationsbehandlung erfahrenen neurologischen Fachärztinnen und Fachärzten der Klinik für Neurologie, die hierfür speziell benannt sind. Insbesondere in der Behandlung des schwereren Schlaganfalls besteht bereits seit Jahren eine hohe Expertise in der frühen Behandlung auf der überregional zertifizierten Stroke Unit von möglichen Komplikationen und der frühen Rehabilitation der vorhandenen Defizite. Vorteil der Frührehabilitation im Herz-Jesu-Krankenhaus ist eine Kontinuität des therapeutischen, pflegerischen und ärztlichen Personals für Patientinnen und Patienten, die zuvor akutmedizinisch in der Klinik für Neurologie behandelt werden.
Behandelte Krankheitsbilder
Folgende Krankheitsbilder werden schwerpunktmäßig in unserer neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitations-Einheit behandelt:
- - schwerer Schlaganfall
- schwere Entzündungen des Gehirns oder des Rückenmarks
- schwere Entzündungen des peripheren Nervensystems (z. B. Guillain-Barré-Syndrom)
- Intensiv-Polyneuropathie/-Myopathie (nach Behandlung auf Intensivstationen, auch bei internistischen oder chirurgischen Grunderkrankungen)
- schwere Hirn- oder Rückenmarksverletzungen nach Trauma oder großen Operationen
Durch die o. g. Erkrankungen entstehen unterschiedliche Fähigkeitsstörungen, die die Selbständigkeit im Alltag erheblich beeinträchtigen. Dazu erfolgt bei Aufnahme ein Assessment, in dem u. a. folgende Probleme erfasst werden und ein konkreter, individueller Behandlungsplan erstellt werden kann:
- Störungen der Wachheit und Aufmerksamkeit
- Störungen von Planen, Handeln, Denken, evtl. mit Eigengefährdung
- Kommunikationsstörungen
- Sprach-/Sprechstörungen
- Schluckstörungen, evtl. mit Sondenernährung oder künstlicher Trennung von Atmung und Schlucken
- Ausgeprägte Lähmungen mit Bewegungsunfähigkeit
- Schwere Wahrnehmungsstörungen (z. B. Gesichtsfeldausfall, Auslöschungsphänomen)
- Koordinationsstörungen
- Urin- und/oder Stuhlinkontinenz
- Störungen der Mobilität, Sturzgefahr
Übernahme aus dem Akutbereich
Eine Übernahme kann aus dem Akutbereich erfolgen, entweder von einer Intensiv-/Intermediate-Care-Station, einer Stroke Unit oder von einer Normalstation. Eine Übernahme aus externen Kliniken kann nach entsprechender Voranmeldung erfolgen. Voraussetzung hierfür ist eine Anmeldung der Patientin oder des Patienten über das Anmeldeformular sowie neben der in unserem Hause notwendigen Bettenkapazität ein klinisches Profil, das eine Behandlung in der Frührehabilitationsstation zulässt (z.B. Frühreha-Barthel-Index nach Schönle < 30 Punkte, kein akut medizinischer Interventionsbedarf, vorhandene Rehabilitationsfähigkeit und -prognose).
Kommt es im Rahmen der Frührehabilitationsbehandlung zu einer klinischen Verbesserung der Symptome, wird im Verlauf immer wieder der klinische Zustand überprüft und es wird evaluiert, zu welchem Zeitpunkt eine Verlegung in eine Phase C/D-Rehabilitationsbehandlung oder eine pflegerische Weiterversorgung erfolgen kann. Gemeinsam mit dem Sozialdienst des Hauses wird dann eine Anschlussheilbehandlung z. B. in einer Phase C- oder Phase D-Rehabilitationseinrichtung oder in einer Pflegeeinrichtung organisiert.
Das ausgefüllte Anmeldeformular, einen aktuelle Frührehabilitations-Barthel-Index nach Schönle sowie einen vorläufigen Arztbrief senden Sie bitte an unser zentrales Belegungsmanagement per E-Mail an Belegungsmanagement(at)hjk-muenster.de oder per Fax an 02501/174270
Über Verstärkung für unser interdisziplinäres Team freuen wir uns jederzeit!
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