Hallux valgus

Die häufigste Veränderung des Vorfußes ist der so genannte Hallux valgus. Von ihm spricht man, wenn sich der große Zeh, der im normalen Zustand geradeaus zeigt, um mehr als zwanzig Grad zu den anderen Zehen neigt. Dadurch wölbt sich der Mittelfußknochen sichtbar nach außen. Die Ursache für diese "Schieflage" der großen Zehe ist in der Regel ein Spreizfuß. Dabei senkt sich das Fußgewölbe ab und der Vorfuß verbreitert sich, weil die fünf Mittelfußknochen fächerförmig auseinandertreten. Begünstigt wird die Erkrankung durch Übergewicht und ungünstiges Schuhwerk. Es gibt aber auch eine angeborene Neigung zur Hallux valgus-Bildung, die schon im Kindes- oder Jugendalter sichtbar werden kann.

Die Bildung eines Hallux valgus geht mit erheblichen Schmerzen einher: Der beständige Druck, der auf dem Großzehballen lastet, ruft in vielen Fällen eine sehr schmerzhafte Entzündung der Schleimbeutel hervor. Häufig treten auch noch Schmerzen am Mittelfuß und eine vermehrte Schwielenbildung unter dem zweiten und dritten Mittelfußköpfchen auf. Durch das Ausweichen der Großzehe nach außen kann es zu einem Überkreuzen der 1. und 2. Zehe kommen, was zu Druckstellen oder Entzündungen führt. Und weil das Grundgelenk des großen Zehs seine Stellung verändert, kommt es nicht selten zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß mit einer sehr schmerzhaften Arthrose.

Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, hilft nur noch ein operativer Eingriff. Dabei korrigieren wir die Fehlstellung des Gelenks und stellen die natürliche Fußstatik wieder her. So können wir auch einen vorzeitigen Gelenkverschleiß verhindern.

Unsere operativen Möglichkeiten:

Nachbehandlung

Nach allen Korrekturoperationen an der Großzehe wird ein spezieller Verband angelegt, der die Zehe in der gewünschten Position fixiert. Diese Verbandstechnik wird beibehalten, bis wir nach rund 12 Tagen die Fäden ziehen können. Anschließend tragen die Patienten über Nacht zirka 3 bis 6 Monate eine Hallux valgus-Nachtschiene.

Unmittelbar nach der Operation kann in der Regel der Fuß dank eines speziellen Verbandschuhs wieder voll belastet werden. Diesen Verbandschuh tragen die Patienten bis zu 6 Wochen nach der Operation. Frühestens nach 3 Monaten entfernen wir die eingebrachten Titanschrauben bzw. die Titanplatten. Bei älteren Patienten können einzelne Schrauben auch dauerhaft verbleiben, sofern sie keine Beschwerden verursachen.

Welches Verfahren zur Anwendung kommt, ist immer eine individuelle Entscheidung, die sich an den Befunden, also an der klinischen Untersuchung und dem Röntgenbild, orientiert.

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