Peritionealdialyse

Dieses Dialyseverfahren hat den Vorteil, dass die Patienten es selbst „in Eigenregie“ durchführen können. Das macht unabhängiger und freier und kann daher eine sinnvolle Alternative zur Hämodialyse sein. Auch Erkrankung und Beruf lassen sich mit diesem Verfahren besser vereinbaren. Und selbst auf einen Urlaub müssen Patienten, die eine Peritonealdialyse durchführen, nicht verzichten. Bei Kindern ist die Peritonealdialyse das Verfahren der Wahl. Und aus medizinischer Sicht ist sie ebenfalls empfehlenswert, denn mit ihrer Hilfe bleibt die Restfunktion der Niere länger erhalten. (Mehr zu Vor- und Nachteilen lesen Sie hier)

Bei der Peritonealdialyse nutzt man das Bauchfell – eine körpereigene Membran – als Filter. Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine dünne Haut. Es kleidet die Bauchhöhle aus und umschließt die Organe. Wegen seiner großen Oberfläche (rund zwei Quadratmeter) und der guten Durchblutung können die Abfallstoffe des Blutes leicht an eine Dialyselösung abgegeben werden.

Damit die körpereigene Blutentgiftung möglich wird, implantiert man dem Nierenkranken endoskopisch einen Katheter in die Bauchdecke. Hieran wird der Beutel mit der Dialyseflüssigkeit – rund zwei Liter einer sterilen Lösung – angeschlossen. Die Flüssigkeit fließt langsam in den Bauchraum. Wasser und Schadstoffe wandern vom Blut durch die Bauchfell-Membran in die Dialyseflüssigkeit. Muss der Beutel gewechselt werden (alle fünf Stunden), dann wird zunächst die alte Flüssigkeit über den Katheter abgelassen, bevor die neue dem Körper zugeführt wird. Dieses Verfahren nennt man Continuierliche Ambulante PeritonealDialyse  = CAPD). Duschen ist im Übrigen erlaubt und gewünscht. Da kontinuierlich dialysiert wird (es befindet sich ja immer Dialysespüllösung im Bauchraum), wird der Körper schonend und gleichmäßig entgiftet.

Alternativ können Patienten auch die so genannte Cyclermethode anwenden, bei der eine kleine Maschine eine automatisierte nächtliche Behandlung (Automatisierte PeritonealDialyse=APD oder CCPD) durchführt. Dabei werden von dem Apparat (Cycler) in mehreren Portionen insgesamt 10-15 Liter Dialysat über Nacht gewechselt. Tagsüber sind keine eigenen (manuellen) Dialysatwechsel nötig.

Damit die Peritonealdialyse komplikationslos gelingt, schulen wir unsere Patienten ausführlich und begleiten sie durch Hausbesuche in der ersten Zeit. Jeder Patient erhält einen individuell abgestimmten Therapieplan. Regelmäßige Termine in unserer Peritonealdialyseambulanz helfen, die Therapie sicher zu machen und Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch wenn die Therapie zu Hause erfolgt, lassen wir unsere Patienten niemals allein: ein 24-Stunden-Rufdienst (Arzt und Dialysepflegekraft) steht an allen Tagen des Jahres zur Verfügung.